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24. Bayerischer IT-Rechtstag 2025 – Digitale Souveränität

von RECHTSANWÄLTIN UND SYNDIKUSRECHTSANWÄLTIN SIMONE KRÄMER | 16.10.2025

Im Fokus des 24. Bayerischen IT-Rechtstags stand die digitale Souveränität als Schlüssel zu einer sicheren digitalen Zukunft

Am 13. Oktober 2025 fand der 24. Bayerische IT-Rechtstag im hbw ConferenceCenter in München und virtuell als Hybrid-Veranstaltung statt. Unter dem Leitthema „Digitale Souveränität“ diskutierten Expertinnen und Experten aus Anwaltschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung über die rechtlichen, technischen und politischen Grundlagen eines selbstbestimmten digitalen Europas.

Europäische Standards und rechtliche Rahmenbedingungen

Nach der Begrüßung unter anderem durch RAin Dr. Christiane Bierekoven, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft IT-Recht (davit), eröffnete Dr. Hans Michael Strepp vom Bayerischen Staatsministerium für Digitales die Tagung mit einem eindrucksvollen Impulsvortrag. Er beleuchtete die Rolle Bayerns und Deutschlands im europäischen Kontext digitaler Transformation und betonte die Notwendigkeit, technologische Innovation und rechtliche Verlässlichkeit in Einklang zu bringen.

RA Dr. Lennart Laude LL.M. (LSE) gab im Anschluss einen umfassenden Überblick über die zunehmende Verdichtung der europäischen Digitalregulierung – von der DSGVO über den Digital Services Act (DSA) bis zum Digital Markets Act (DMA).

Dr. Laude stellte die neuen Pflichten großer Plattformen heraus und beleuchtete die Rolle der EU-Kommission und nationaler Behörden bei der Durchsetzung.  

Datensouveränität und Cloud-Infrastrukturen

In seinem Vortrag „Datensouveränität und Sovereign Cloud“ beleuchtete Prof. Dr. Michael Denga LL.M. (London) die rechtlichen Grundlagen souveräner Datenräume. Er zeigte, dass Datensouveränität über technische Fragen hinausgeht und rechtliche Strukturen benötigt, die Kontrolle über Daten gewährleisten.

Prof. Denga erläuterte die Bedeutung des Data Act und des Data Governance Act für Cloud-Dienste und betonte deren Ziel, Abhängigkeiten von außereuropäischen Anbietern zu verringern. Durch offene Schnittstellen, Interoperabilität und einheitliche Wechselrechte sollen europäische Cloud-Lösungen gestärkt werden. Projekte wie Gaia-X könnten damit zu zentralen Bausteinen einer europäischen digitalen Infrastruktur werden.

Datenschutz und Informationssicherheit als Grundlage

RA Dr. Thomas Lapp stellte in seinem Beitrag „Datenschutz & Informationssicherheit als Garanten digitaler Souveränität“ die Verbindung zwischen Datenschutz, IT-Sicherheit und rechtlicher Compliance her.

Er zeigte die Entwicklung vom Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung bis zur eIDAS-Verordnung 2.0 und der geplanten European Digital Identity Wallet (EU DIW). Datenschutz, so Lapp, sei Voraussetzung für Vertrauen und Grundlage einer funktionierenden digitalen Gesellschaft. Sichere Authentifizierung, elektronische Signaturen und ein verlässlicher Umgang mit personenbezogenen Daten seien entscheidend für digitale Mündigkeit und rechtssichere Prozesse.

Fazit

Der 24. Bayerische IT-Rechtstag verdeutlichte, dass digitale Souveränität eine zentrale Voraussetzung für eine sichere und selbstbestimmte Digitalisierung bleibt. Die zahlreichen Vorträge sowie die ebenfalls stattfindenden Paneldiskussionen zeigten praxisnah, wie rechtliche, technische und organisatorische Maßnahmen ineinandergreifen müssen, um Vertrauen in digitale Dienste zu schaffen.

RA-MICRO unterstützt Kanzleien und Rechtsanwender bei dieser Entwicklung mit Lösungen, die Datenschutz, Effizienz und Rechtssicherheit in der täglichen Kanzleiarbeit verbinden.  

 

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